Büttner, Giotto und die Ursprünge der neuzeitlichen Bildauffassung.
Giotto und die Ursprünge der neuzeitlichen Bildauffassung. Die Malerei und die Wissenschaft vom Sehen in Italien um 1300.
Info | Darmstadt, WBG, 2013. 24 cm. 174 S. Geb. Zustand: sehr gut. |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 9783534257539 |
CHF | 6,-- |
Um 1300 vollzog sich in der italienischen Kunst ein tiefgreifender Wandel der Bildauffassung, der sich in den Gemälden Giottos am deutlichsten manifestiert. Frank Büttner legt mit dieser profunden Studie eine überzeugende Erklärung für die seit langem diskutierte Revolution des Bildes vor. Voraussetzung für den Wandel der Bildauffassung war demnach ein neues Verständnis des sehvorgangs, das auf der Grundlage der aristotelischen Psychologie und der antiken und arabischen Texte zur Optik entwickelt und in umfangreichen Traktaten kodifiziert wurde. Das elementare Modell des sehens war fortan die Sehpyramide. Die Traktate lehrten auch, unter welchen Bedingungen ein betrachter Körper, ihre Grösse und Formen, ihre Entfernung und Abstände irrtumsfrei erkennen kann. Büttner zeigt anschaulich, wie auf dieser Basis das perspektivische Bild entstand, das die Entwicklung der neuzeitlichen Malerei in Europa entscheidend prägen sollte. Giotto gilt mit Recht als Erneuerer der Malerei. Doch der revolutionäre Wandel der Bildauffassung um 1300 war nicht der Geniestreich eines einzelnen Künstlers. Frank Büttner nennt die Voraussetzungen und Gründe für die radikal veränderte Bildauffassung und erklärt, wie sich die Entwicklung zum neuzeitlichen, perspektivischen Bild vollzog.